Basisöl als Hauptbestandteil der Schmiermittel und Funktionsflüssigkeiten

In den Anfängen der Erdölindustrie wurden nur Fraktionen des Erdöls mit bestimmtem Gewicht und entsprechender Viskosität für geeignet zur Produktion der Basisöle gehalten, die für die Schmiermittel der Fahrzeugmotoren und anderer Maschinen verwendet werden können, die mit großen Geschwindigkeiten betrieben werden. Mit dem zunehmenden Bedarf an Basisölen haben die Erdölraffinerien zahlreiche Verfahren zur chemischen Bearbeitung und Verdünnung entwickelt, bei denen auch weniger geeignete Erdöl-Fraktionen in entsprechende Öle umgewandelt werden können. Heute werden auch synthetische Basisöle hergestellt, die nicht als Produkte der direkten Verarbeitung des Erdöls, sondern im Rahmen der chemischen Synthese hergestellt werden.  Sie zeichnen sich durch verbesserte Leistungen aus, wodurch sie einen besseren Schutz der Oberflächen von Maschinen und Anlagen gewährleisten. Was Basisöle eigentlich sind und in welche Kategorien man sie aufteilt, erfahren Sie aus dem folgenden Artikel.

Veröffentlicht: 10-03-2022

Was ist ein Basisöl?

Basisöle sind Hauptbestandteile solcher Produkte wie Schmiermittel, Motoröle oder Flüssigkeiten für die Metallbearbeitung. Mit diesem Begriff werden reine Öle bezeichnet, die keine zusätzlichen Veredelungsmittel enthalten. In Abhängigkeit vom Endprodukt, das wir erhalten möchten, werden Basisöle mit unterschiedlicher Zusammensetzung und mit anderen Eigenschaften eingesetzt. Sie erfüllen oft unterschiedliche Funktionen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Reibung zwischen den beweglichen Oberflächen der Maschinen zu reduzieren.

In welche Kategorien werden Basisöle aufgeteilt?

Es werden fünf Hauptgruppen der Basisöle unterschieden. Die Basisöle wurden hinsichtlich Herkunft, Raffinierungsmethode und Eigenschaften wie Viskosität, Anzahl der ungesättigten Verbindungen und Schwefel-Anteil aufgeteilt.

Gruppe I, II, III – Basen, die aus Erdöl gebildet werden

Die ersten drei Kategorien sind Erdöl-Fraktionen. In der Gruppe I befinden sich die Basisöle, bei denen der Anteil der gesättigten Kohlenwasserstoffe weniger als 90 Prozent beträgt. Sie enthalten über 0,03 Prozent Schwefel, und ihr Viskosität-Koeffizient beträgt zwischen 80 und 120. Für ihre Herstellung wird das einfachste Verfahren eingesetzt – Verdünnungsraffinierung. Aus diesem Grund sind die Öle dieser Kategorie die kostengünstigsten Öle. Gruppe II zeichnet sich so wie Gruppe I durch den Viskositätskoeffizienten im Bereich von 80 bis 120 aus. Der Anteil von Schwefel beträgt weniger als 0,03 Prozent und der Anteil an gesättigten Verbindungen ist höher als 90 Prozent. Dadurch sind sie beständiger gegen Oxidation und zeichnen sich durch eine klarere Farbe aus. Außerdem wird bei ihrer Produktion Hydrocracking eingesetzt, bei dem mehr Aufwand benötigt wird als bei der Verdünnungsraffination, die bei der Herstellung der Basisöle der Gruppe I eingesetzt wird. Bei der Gruppe III handelt es sich um Öle, die ebenfalls 90-prozentige Sättigung und einen Schwefel-Anteil von weniger als 0,03 aufweisen. Das Merkmal, durch das sie sich von den Ölen der Gruppe II unterscheiden, ist der Viskositätskoeffizient, der 120 beträgt. Zusätzlich werden sie bei der Produktion mehrfach dem Hydrocracking unterzogen, wodurch die hergestellten Öle einen höheren Reinheitsgrad aufweisen.

Gruppe IV – synthetische Öle

Zur Gruppe IV zählen Polyalphaolefine. Sie weisen einen ähnlichen Aufbau wie mineralische Öle auf und sind aus diesem Grunde mit diesen vollständig kompatibel. Da sie als Produkt der chemischen Synthese entstehen, zeichnen sie sich durch bessere Sauberkeit als Öle der Gruppen I-III aus. Sie sind außerdem vollständig gesättigt und haben somit keine mehrfache Verbindung, die fähig wäre, Sauerstoffpartikel zu binden. Diese Struktur verhindert die schnelle Oxidation von Öl. Aus diesem Grunde kann durch den Einsatz eines synthetischen Öls anstelle eines mineralischen Öls der Betriebszeitraum der mechanischen Einrichtungen um ein Vielfaches verlängert werden.

Gruppe V – sonstige Arten der Basisöle

In der Gruppe V befinden sich Basisöle, die nicht in die vier anderen Gruppen zugeordnet wurden. Es handelt sich hier u.a. um:

  • Polyalkylenglykole (PAG) – sie zeichnen sich durch eine hohe thermische Beständigkeit, Beständigkeit der Oxidation und einen hohen Viskositätskoeffizient aus. Außerdem hinterlassen sie keine Ablagerungen auf den Oberflächen der mechanischen Einrichtungen. Im Vergleich zu mineralischen Ölen und zu Polyalfaolefinen (PAO) weisen die betrachteten chemischen Verbindungen eine geringere flüssige Reibung auf, wodurch beim Betrieb der Maschinen weniger Energie verbraucht wird;
  • Diester – zeichnen sich durch ähnliche Eigenschaften wie Polyalkaglykole aus. Dank hoher Löslichkeit der Ablagerungen werden sie vor allem bei Kolbenverdichtern sowie als Ergänzung der PAO-Öle eingesetzt.
  • Ester der Phosphorsäure – sie bilden eine Schutzsperre an metallischen Oberflächen, wenn der Druck oder die Temperatur höher werden. Dadurch können sie die Bauteile der Maschinen gegen erhöhte Reibung schützen und tragen somit zur Verlängerung der Lebensdauer der Einrichtungen bei.

Angebot der PCC-Gruppe

Die PCC-Gruppe bietet ein breites Spektrum von speziellen Basisölen, die bei synthetischen Schmiermitteln eingesetzt werden. Diese Produkte werden bei hydraulischen Flüssigkeiten, Bearbeitungsflüssigkeiten, Kompressoren, industriellen Getrieben sowie in der Textilindustrie eingesetzt. Im Portfolio der PCC-Gruppe gehören die Basisöle der Produktserie mit der Bezeichnung Rokolub. Sie sorgen für Sauberkeit, besseres Schmieren und Aufrechterhaltung eines guten Zustands der Maschinen und Einrichtungen. Die Produkte der Serie Rokolub können in drei Gruppen aufgeteilt werden.

Polyalkylenglykole (PAG) – wasserlöslich

Beispiele der Produkte, die zu dieser Gruppe gehören, sind u.a.:

  • Rokolub-Produkte der Serie 50- B – verwendet als Basisöle bei Kompressoren, Hydraulik- und Bearbeitungsflüssigkeiten
  • Rokolub-Produkte der Serie 60-D – eingesetzt als Basisöle für industrielle Getriebe, Textilindustrie und Bearbeitungsflüssigkeiten.

Beide Produktserien sind beständig gegen niedrige Temperaturen, schränken die Entstehung der Verbrennungsrückstände und Ablagerungen ein und sind mit Elastomeren des Typs NBR und EPDM kompatibel.

Polyalkylenglykole (PAG) – nicht wasserlöslich

Zu dieser Gruppe gehören:

  • Rokolub-Produkte der Serie P-B – verwendet bei Kompressoren, Hydraulik- und Bearbeitungsflüssigkeiten
  • Rokolub-Produkte der Serie PO-D – verwendet bei industriellen Getrieben und in der Textilindustrie.

Zu den Hauptmerkmalen dieser Produkte zählen ein hoher Viskosität-Index, ausgezeichnete Schmiereigenschaften und hohe Entzündungstemperatur.

Polyalkylenglykole (PAG)– löslich in mineralischen Ölen

Es handelt sich hier um die Produktserie Rokolub MOS (mineral oil soluble). Die PCC-Gruppe produziert die MOS Serie im Bereich der Viskosität ISO VG 32-680. Ihr Hauptmerkmal, das den Vorrang gegenüber herkömmlichen PAGs ausmacht, ist die Löslichkeit in mineralischen Ölen und PAO. Somit können sie ersatzweise als Basisöle für mineralische Öle und als Veredelungsadditive eingesetzt werden, durch die die Schmiereigenschaften verbessert werden.

Polyalkylenglykole (PAG) – Serie mit einem hohen Reinheitsgrad

Die PCC-Gruppe bietet auch die Produkte der Serie Rokochem, die im Rahmen des hochselektiven Verfahrens hergestellt werden. Dies bedeutet einen engen Bereich der Zersetzung der Partikelmasse der Endprodukte. Die Produkte der Serie Rokochem werden sowohl als Ölbasen als auch als Produkte für weitere Synthesen eingesetzt, darunter beim Vorgang zur Herstellung von Silikon-Tensiden.

Phosphorsäureester

Hier gehören die Rokolub-Produkte der Serie FR I und  Rokolub-Produkte der Serie FR T. Bei der Serie Rokolub FR handelt es sich um spezielle Produkte auf Basis der Phosphor-Arylester, die als synthetische Basisöle in wasserlosen Formulierungen von schwer entzündlichen hydraulischen Flüssigkeiten eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch außergewöhnliche Feuerfestigkeit und Selbstlöschfähigkeit aus.

Die Produkte aus dieser Gruppe, die von der PCC-Gruppe angeboten werden, zeichnen sich durch folgende Viskositätsklassen ISO, VG aus: 32 (Rokolub FR T-32), 46 (Rokolub FR T-46, Rokolub FR T-46 ultra), 68 (Rokolub FR T-68).

Hauptmerkmale der Produkte der Serie Rokolub FR:

  • einzigartige Feuerbeständigkeit und Fähigkeit zum Selbstlöschen
  • Beständigkeit gegen hohe Temperaturen
  • Sehr gute Schmiereigenschaften
  • Keine Gefahrklassifizierung für menschliche Gesundheit und keine körperliche Gefährdungen

Ein detailliertes Angebot finden Sie unter www.products.pcc.eu


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