Technische Gase (oder Industriegase) sind Gase oder Gasgemische, die zur Verwendung in Industrie- und Fertigungsprozessen hergestellt werden. Industriegase werden in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt: Chemie, Wissenschaft und Forschung, Lebensmittel, Bauwesen, Gummi- und Kunststoffverarbeitung und viele mehr - überall dort, wo geschweißt, gefroren, angetrieben, geheizt, industriell gereinigt, belüftet oder geprüft werden muss.
Klassifizierung und Herstellung von Industriegasen
Alle technischen Gase werden je nach den Wirtschaftszweigen, in denen sie verwendet werden, in die folgenden Kategorien eingeteilt:
- Lebensmittelgase,
- komprimierte Gase,
- verflüssigte Gase,
- brennbare Gase.
In der Industrie verwendete Gase werden durch kryogene Gastrennung aus Luft gewonnen. Der nächste Schritt besteht immer darin, die Bestandteile der verflüssigten Luft durch Destillation zu trennen. Anschließend erfolgt die Trennung der einzelnen Gase mittels Membranen und selektiver Absorption an Molekularsieben (Trennverfahren für Sauerstoff, Stickstoff, Argon und Helium).
Je nach Verwendungszweck werden technische Gase mit unterschiedlichen Reinheitsgraden hergestellt. Sie enthalten wenige bis einige tausendstel Prozent an Zusatzstoffen. Die im Labor verwendeten Gase, z. B. für gaschromatographische Analysen (hauptsächlich verwendet: Helium, Stickstoff, Wasserstoff, Argon), sind so rein wie möglich. Aus diesem Grund werden sie auch oft als Spezialgase bezeichnet. Wenn eine hohe Gasreinheit nicht erforderlich ist, werden Mischgase mit geringerer Reinheit verwendet.
Die wichtigsten technischen Gase
Die wichtigsten und am häufigsten verwendeten technischen Gase sind:
- Helium, He:
Helium ist ein ungiftiges Edelgas und das erste in der Gruppe der Edelgase. In der Erdatmosphäre ist es praktisch nicht vorhanden, so dass der gesamte Bedarf an diesem Gas aus heliumhaltigen Erdgasquellen gedeckt wird. In flüssiger Form ist Helium ein wichtiger Bestandteil der Tieftemperaturindustrie. Es ist ein wichtiges Gas in der Gaschromatographie, wo es als Trägergas dient. Es gibt jedoch noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten, von der Spülung und Druckbeaufschlagung bis hin zur Verwendung als Hebegas.
- Sauerstoff, O2:
Die Reaktivität ist ein Indikator für die Art der industriellen Verwendung von Sauerstoff als technisches Gas. In der Natur gibt es nur wenige Elemente, mit denen sich Sauerstoff nicht verbinden kann. Oxidations- und Verbrennungsprozesse laufen in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre viel schneller ab als in Luft. Aufgrund dieser Eigenschaft ist Sauerstoff in vielen Industriezweigen unverzichtbar. Er spielt auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Organismen, weshalb er für zahlreiche Anwendungen in der Wasseraufbereitung und Umwelttechnik eingesetzt wird.
- Chlor, Cl2:
Es wird durch Elektrolyse von Natriumchlorid gewonnen. Chlor hat einen stechenden, erstickenden Geruch, der schon bei geringen Konzentrationen wahrnehmbar ist. Die Dichte von Chlor ist 2,5 mal größer als die Dichte von Luft. Es ist nicht brennbar, kann aber mit vielen gängigen Stoffen wie Acetylen, Äther und Terpentin explosiv reagieren. Es lässt sich leicht in Wasser lösen. Es wird zur Desinfektion von Wasser verwendet und ist besonders beliebt bei der Desinfektion von Schwimmbadwasser, bei Bleichprozessen und bei der Synthese von organischen und anorganischen Verbindungen in der Industrie.
- Kohlenstoffdioxid, CO2:
Die wichtigsten Eigenschaften von Kohlendioxid sind, dass es nicht brennbar, farblos und geruchsneutral ist. Es ist gut wasserlöslich. Kohlenstoffdioxid verleiht Getränken geschmackliche Frische, hilft bei der Aufbereitung von Trinkwasser und ist eine Alternative zu aggressiven Säuren bei der Neutralisierung von Abwässern. In kryogener Form wird CO2 zu Trockeneis, das sich als Kältemittel oder Trockeneisreiniger eignet. Kohlenstoffdioxid wird auch zum Zerkleinern, Dosieren, Verpacken von Lebensmitteln, für Extraktionszwecke, zum Isolieren oder Entfernen von Aromen aus natürlichen Substanzen und zur Herstellung von Trockeneis und Granulat verwendet.
- Wasserstoff, H2:
Lange Zeit galt Wasserstoff als ein Gas für besondere Aufgaben: als Schutzgas bei der Wärmebehandlung oder als Kühlgas. Wasserstoff ist eins der am häufigsten verwendeten Gase in der Industrie und dient zu vielen verschiedenen Zwecken: Er hilft beim Schweißen von Stahl, ist in Branchen wie der Lebensmittel- und der Elektronikindustrie von zentraler Bedeutung und ist für die Herstellung von Methanol und Ammoniak, zwei gängigen Chemikalien, die in vielen Industriezweigen verwendet werden, unerlässlich. Aus erneuerbaren Energiequellen gewonnener Wasserstoff wird als grüner Wasserstoff bezeichnet und gilt heute als wichtiger Faktor bei der Dekarbonisierung.
Grundsätze für sicheres Arbeiten mit technischen Gasen
Die Arbeit mit technischen Gasen ist äußerst gefährlich. Der unsachgemäße Umgang mit diesen Stoffen kann schwerwiegende Folgen haben und Gesundheit und Leben bedrohen. Je nachdem, um welches Gas es sich handelt, werden die folgenden Gefahrenkategorien unterschieden:
- Toxizität,
- Brandgefahr,
- Explosionsgefahr.
Sicheres Arbeiten mit Gasen beginnt immer mit der Schaffung einer geeigneten Infrastruktur, wie z. B. interne und externe Gasinstallationen, ein- und doppelseitige und automatische Gasausdehnungsstationen, hochdichte Installationen aus Kupfer- oder Stahlrohren sowie Hilfsgeräte (Druckminderer, Absperrventile). Räume, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen kann, müssen zuvor mit aktiven Sicherheits- und Lüftungssystemen ausgestattet werden. Labore oder Produktionshallen müssen mit Gaswarnsystemen, die für die jeweilige Gasart geeignet sind, oder mit einer effizienten, stationären Absaugung der Reaktionsgase ausgestattet sein. Außerdem müssen die Räume, Gasschränke und Lagerbereiche gut belüftet sein.
Druckgasflaschen müssen gegen Umkippen, Überhitzung und Beschädigung geschützt werden. Nach Abschluss der Arbeiten müssen die Gasflaschen entfernt und an einen Ort gebracht werden, an dem sie keine Gefahr darstellen. Bitte beachten Sie, dass im Falle eines Brandes oder eines unsachgemäßen Transports der Gasflaschen (für den Transport werden speziell angepasste Wagen verwendet) ein hohes Explosionsrisiko besteht. Darüber hinaus dürfen Sie die Zylinder nicht selbst reinigen. Es ist auch nicht zulässig, brennbare Gase zusammen mit unverträglichen Stoffen zu lagern, z. B. oxidierende Gase mit brennbaren oder aggressiven Gasen.
Die Kenntnis der grundlegenden Regeln und Vorschriften ist der Schlüssel zum sicheren Umgang mit Gasen. Es lohnt sich, sie zu kennen und sich gegenseitig über die Sicherheit aufzuklären.
PCC-Gruppe als Hersteller von Chlor
PCC Rokita S.A. vertreibt Chlor, auch bekannt als Chlorgas oder verflüssigtes Chlor. Dieses Produkt kann direkt über die CAS-Nummer gesucht werden: 7782-50-5. Um den Erwartungen der Industrie und der Verbraucher gerecht zu werden, bietet die PCC-Gruppe Waren von höchster Qualität an. Je nach Nachfrage ist es möglich, das Produkt in Kesselwagen, Gasflaschen oder speziellen Fässern verladen zu kaufen. Kunden, die sich für den Kauf von Chlor interessieren, können auf eine umfassende Unterstützung durch die PCC-Gruppe zählen.
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