Aufgrund der enormen Diversifizierung von Rohmaterialien und Endprodukten und der spezifischen gesetzlicher Anforderungen stellt die Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie eine große Herausforderung für den Transport- und Logistiksektor dar. Gut organisierte Logistik- und Transportprozesse erfordern heute von den Dienstleistern spezielle Ausrüstung, legislative Kenntnisse im Bereich des Transports von Chemikalien, Kenntnisse der nationalen und internationalen Transportvorschriften sowie eine sehr gute Organisation des Transports.
Transport von Kosmetika und Reinigungsmitteln
Sowohl in der Kosmetik- als auch in der Reinigungsmittelbranche ist die richtige Auswahl der Transportgeräte, insbesondere deren Vorbereitung, ein besonders wichtiger Aspekt. Fertigerzeugnisse und Rohmaterialien für ihre Herstellung erfordern besondere Beförderungsbedingungen. Beim Transport von großen Mengen ist es beispielsweise wichtig, Sauberkeit und die richtige Temperatur zu gewährleisten oder das Austreten von Chemikalien zu verhindern.
Der Bereich Logistik umfasst standardmäßig Teile der Versorgung, die Produktions- und Lagerlogistik sowie den Vertrieb von Fertigprodukten. Jeder dieser Teile unterscheidet sich nicht nur durch die Besonderheiten und Eigenschaften der transportierten Materialien, sondern erfordert auch eine spezielle Infrastruktur und Ausrüstung.
Bei der Versorgung haben wir in der Regel mit Rohmaterialien und Halbfabrikaten zu tun, die meist lose transportiert werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Tatsache, dass der größte Teil des Rohstoffsortiments für die Herstellung von Kosmetika und Reinigungsmitteln in flüssiger Form vorliegt. Daher ist es notwendig, sie in speziellen Zisternen und Tankcontainern zu transportieren, die sich perfekt für den intermodalen Transport bewähren.
Logistik für den Transport gefährlicher Stoffe
Wichtig ist, dass viele Inhaltsstoffe, die insbesondere bei der Herstellung von starken Reinigungsmitteln verwendet werden, als gefährliche Stoffe eingestuft sind. Die chemischen Produkte dieser Art unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften für den Transport. Die Beförderung solcher Stoffe erfordert besondere ADR/RID-Kennzeichnungen in Form von speziellen Warnpiktogrammen vor Gefahren im Straßenverkehr (ADR) und im Schienenverkehr (RID).
Stoffe, die aufgrund ihrer chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften als gefährlich eingestuft werden, stellen eine Gefahr für die Umwelt und die menschliche Gesundheit dar. Daher ist die richtige Transporttechnik in ihrem Fall so wichtig. Sie sollte so gewählt werden, dass die Risiken während des Transports minimiert werden. So verlaufen beispielsweise Bahnstrecken in der Regel meist weit entfernt von Ballungsräumen und öffentlichen Straßen. Die Einbeziehung des Schienenverkehrs in den Logistikprozess erhöht daher die Sicherheit beim Transport von Chemikalien, insbesondere über lange Distanzen, erheblich. Darüber hinaus senkt der Schienenverkehr die Transportkosten erheblich und erleichtert den Transportplanungsprozess. Außerdem wirkt es sich positiv auf die Umwelt aus, da es eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen in die Atmosphäre ermöglicht.
Logistik im Bereich des Produktionsprozesses
Unter Berücksichtigung der Logistik im Bereich des Produktionsprozesses haben wir es mit einem Umlauf von sog. „raw materials” zu tun, d.h. Stoffen, die Rohmaterialien, Halbfertigprodukten und Zusatzstoffen, die sowohl für die Weiterverarbeitung durch die Industrie, als auch für die Endverbraucher bestimmt sein können.
Die Qualität der Rohmaterialien ist sowohl für die Herstellung von Kosmetika und Detergenzien als Fertigerzeugnissen selbst als auch für deren Bestandteile, z.B. Tenside, von großer Bedeutung. Die Instandhaltung und Sicherung während des Transports stellt eine große logistische Herausforderung für jedes Glied der Lieferkette dar.
Zu den oben genannten Rohmaterialien gehören beispielsweise Alkohole und Fettsäuren, Glycerin, Tenside, Öle, Monochloressigsäure (MCAA), Natriumhydroxid, Ätznatron, Ethylenoxid, Propylenoxid und viele andere Chemikalien.
Die Basiskomponenten der kosmetischen Formulierungen oder Reinigungsmittel werden normalerweise in industriellen Mengen transportiert. In diesem Fall erfolgt der Transport normalerweise in Zisternen und Tankcontainern mit einem Fassungsvermögen von 24-35.000 Litern. Das Stückgewicht eines solchen Transports beträgt allein bis zu 27 Tonnen des Produkts. Es sollte erwähnt werden, dass die verschiedenen Stoffe unterschiedliche Beförderungsrichtlinien haben. Dies betrifft z.B. die Temperatur, das Material aus dem die Transportbehälter gefertigt sind, oder die Sauberkeitsklasse des Behälters.
Erforderliche Bedingungen für die Beförderung von Chemikalien
Bei kosmetischen Inhaltsstoffen ist die Sauberkeit der Transportbehälter von entscheidender Bedeutung. Jede beförderte Partie wird vor der Entladung einer Reihe von qualitativen Analysen unterzogen, einschließlich mikrobiologischer Tests. Sie sollen bestätigen, dass der Rohstoff keine für das menschliche Leben und die Gesundheit schädlichen Mikroorganismen enthält.
Wenn wir von kosmetischen Rohmaterialien und Inhaltsstoffen von Reinigungsmitteln sprechen, wird die Temperaturüberwachung während des Transports meist durch ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften bestimmt. Dieses Problem hängt in den meisten Fällen mit dem Erstarrungspunkt der gegebenen Substanz zusammen. Unter oder über dem optimalen Erstarrungspunkt kann die Substanz den Aggregatzustand von flüssig zu fest und umgekehrt ändern.
Dies ist besonders dann unerwünscht, wenn das Rohmaterial seinen Aggregatzustand von flüssig zu fest ändert. Dieser Prozess erschwert das Entladen von Produkten, die in Zisternen transportiert werden. Diese Art von Phänomen tritt häufig bei der Entladung von flüssigen chemischen Rohmaterialien bei sinkenden Lufttemperaturen in den Wintermonaten auf.
Niedrigtemperaturempfindliche chemische Rohmaterialien werden in speziellen Tanks befördert, die mit einer Heizungsanlage oder einer Anlage ausgestattet sind, die den Anschluss einer externen Wärmequelle (Wasserdampf, Warmwasser, Strom) ermöglicht. Das im Tank befindliche Produkt wird unmittelbar vor dem Entladen auf eine geeignete Temperatur erhitzt. Eine große Herausforderung besteht daher darin, die Transportzeit so gering wie möglich zu halten und die Transportausrüstung für das jeweilige Produkt entsprechend vorzubereiten, um eine Änderung seines Aggregatzustandes zu vermeiden.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass ein Großteil der beförderten Rohmaterialien als gefährliche Stoffe eingestuft sind. Sie erfordern daher eine Beförderung unter Berücksichtigung der Elemente, die sich aus den gesetzlichen Beschränkungen ergeben, sowie der zusätzlichen Anforderungen, die für diese Art des Transports durch einschlägige internationale Übereinkommen auferlegt werden.
In der Reinigungsmittel- und Kosmetikindustrie sind die dominierenden Gefahrenklassen gemäß ADR/RID die Gefahrenklassen 3, 8 und 9. Stoffe, die diesen Klassen zugeordnet sind, müssen in besonders gekennzeichneten Einheiten transportiert werden. Diese Kennzeichnungen beziehen sich beispielsweise auf die Produktgruppe, die Art der Gefährdung. Sie enthalten auch die Identifizierungsnummer des Stoffes gemäß der ADR/RID- oder IMDG-Liste.
Auswahl eines Anbieters von Logistik- und Transportdienstleistungen
Die Vielzahl der Vorschriften für den Transport gefährlicher Stoffe in Verbindung mit zahlreichen grenzüberschreitenden Vorschriften stellt die Hersteller vor viele logistische Probleme bei der Organisation der Lieferung von Rohmaterialien und Produkten an ihre Kunden. Daher nutzen sie häufig das Angebot spezialisierter Logistikunternehmen, die komplexe Dienstleistungen bei der Organisation von Lieferungen und der Erstellung der Dokumentation sowohl für den Import als auch für den Export anbieten.
Bei der Auswahl eines Lieferanten von Logistik- und Transportdienstleistungen muss unbedingt geprüft werden, ob er nach dem SQAS-System (Safety & Quality Assessment for Sustainability) bewertet ist. Es handelt sich um ein zuverlässiges Bewertungssystem, das eine Reihe von Anforderungen in Bezug auf Qualität, Sicherheit, Umweltschutz, Umwelt und CSR (gesellschaftliche Unternehmensverantwortung) umfasst. Der SQAS-Bewertungsbericht ermöglicht es Chemieherstellern, die Logistikdienstleister nach strengen Branchenanforderungen zu bewerten.