Muss man über Konservierungsstoffe in Kosmetika besorgt sein?

Das Bewusstsein der Verbraucher wird von Jahr zu Jahr stärker.  Die Etiketten der in die Wahl gezogenen Erzeugnisse werden sorgfältig gelesen, und es werden Diskussionen über künstliche Lebensmittelzusatzstoffe und Körperpflegeprodukte geführt. Ein besonders kontroverses Thema sind Konservierungsstoffe in Naturkosmetika. Ist deren Verwendung notwendig und sollte man sich deswegen Sorgen machen? Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht: 4-06-2024

Was sind Konservierungsstoffe in Kosmetika?

Lassen Sie uns zunächst erläutern, welche Konservierungsstoffe in Kosmetika verwendet werden. Dazu gehören Stoffe mit antimikrobieller Wirkung, d.h. antibakteriell und antimykotisch. Ihre Anwendung dient dazu, die Lebensdauer des Produkts zu verlängern und es in bestmöglichem Zustand zu halten. Der Grund hierfür ist, dass sich beispielsweise die Konsistenz mit der Zeit verändern kann, insbesondere nach dem Öffnen und dem Kontakt mit der Haut. Die Unterbindung schädlicher mikrobieller Aktivitäten wirkt sich auch auf den Duft der Kosmetika aus.

  • Die Vermehrung von Bakterien, Pilzen und Schimmel in Produkten kann für unsere Gesundheit sehr gefährlich sein. Das liegt daran, dass diese schädliche Toxine produzieren, die unter anderem Reizungen und Entzündungen verursachen.
  • Mikroorganismen treten in Kosmetika auf, weil der Hauptbestandteil vieler Kosmetika Wasser ist, das ideale Lebensbedingungen für Mikroorganismen schafft. Ihr Vorhandensein hängt mit der Verwendung des Produkts selbst zusammen, z. B. wenn man mit den Fingern in das Produkt eintaucht.

Die Verwendung von Konservierungsmitteln in Kosmetika ist daher in den meisten Fällen notwendig. Paradoxerweise sind gerade Naturkosmetika besonders anfällig für die schädliche Wirkung von Bakterien und Pilzen. Deshalb ist es notwendig,  zusätzliche Stoffe in ihre Zusammensetzung aufzunehmen. Ohne Konservierungsstoffe in Kosmetika wäre die Gefahr von Reizungen und Infektionen viel größer.

Können die in Kosmetika verwendeten Konservierungsstoffe gefährlich sein? Es ist schwierig, diese Frage eindeutig zu beantworten, da vieles von der Art des Produkts, den individuellen Bedürfnissen und auch möglichen Allergien der einzelnen Verbraucher abhängt.

Der Einteilung der Konservierungsstoffe widmen wir uns in diesem Artikel später. Aber bereits hier kann man anführen, dass derzeit verschiedene Techniken eingesetzt werden, um die Konzentration von Konservierungsstoffen in Kosmetika zu verringern. Dadurch wird auch das Risiko von Allergien und Reizungen vermindert. Eine Verfahrensweise besteht darin, Kosmetika natürliche Hilfsstoffe wie ätherische Öle zuzusetzen. In diesem Bereich werden ständig neue Forschungsarbeiten durchgeführt. Die Hersteller achten durchaus auf die Qualität und Art der Verpackung, um ihnen bakterienhemmende Eigenschaften zu verleihen. Cremes in der Tube sind zum Beispiel eine gute Lösung, da die in einem solchen Behältnis verbleibende Emulsion nicht direkt mit unserer Haut in Berührung kommt.

Erfahren Sie mehr über die Arten von Konservierungsstoffen in Kosmetika

Bei den in Kosmetika verwendeten Konservierungsmitteln kann zwischen synthetischen und natürlichen unterschieden werden.

Synthetische Konservierungsmittel in Kosmetika, die durch chemische Reaktionen hergestellt werden, sind oft am wirksamsten. Die Art und Weise ihrer Verwendung ist in der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates sowie in den Dokumenten der Organisationen, die die Stoffe zertifizieren, genau festgelegt.

Die zweite Gruppe sind natürliche Konservierungsstoffe in Kosmetika. Dabei handelt es sich um Stoffe, die eine antibakterielle und antimykotische Wirkung haben, wie z. B. ätherische Öle. Ihre Eigenschaften werden oft unterschätzt, während die Wirksamkeit vieler von ihnen (die sich mitunter mit synthetischen Konservierungsmitteln messen kann) durch zahlreiche Studien bestätigt wird. Deshalb wird Teebaum-, Nelken- oder Zimtöl in die Formeln vieler Naturkosmetika aufgenommen.

Die derzeit am häufigsten verwendeten Konservierungsstoffe in Kosmetika sind:

Ein weiteres spezifisches Konservierungsmittel, das in Kosmetika verwendet wird, ist Phenoxyethanol oder auch: Phenylethylalkohol. Es weist eine starke bakterientötende Wirkung auf und ist umstritten, weil es Allergien und Reizungen auslösen kann, wenn es in zu hoher Konzentration verwendet wird (der zulässige Standard liegt bei <1%). Wie viele andere Alkoholtypen besitzt auch er feuchtigkeitsspendende Eigenschaften.

Die Verwendung ausschließlich natürlicher Konservierungsstoffe lässt sich beispielsweise an der kurzen Haltbarkeit des Produkts, bisweilen auch an seiner Beschaffenheit ablesen. Die sicherste Lösung ist jedoch eine Kombination aus ätherischen Ölen und anderen Konservierungsstoffen in geringer Konzentration.

Zu den Stoffen mit bakterientötender Wirkung gehören u.a. Milchsäure und Caprylsäure.

Die Zusammensetzung von Kosmetika kann viel über ihre Wirkung und die Praktiken der Hersteller aussagen, denn sie liefert viel mehr Informationen als Werbung oder Produktbeschreibungen.

Laborgeräte aus Glas, gefüllt mit transparenten Chemikalien

Konservierungsstoffe in Kosmetika – Beispiele, auf die der Kunde am häufigsten trifft

Hiermit haben Sie bereits erfahren, welche Konservierungsstoffe in Kosmetika in den Inhaltsstoffen der einzelnen Produkte zu finden sind. Diese lassen sich generell in mehrere Gruppen einteilen:

  • Alkohole und ihre Derivate, einschließlich Ethyl- und Benzylalkohol;
  • Säuren, z. B. Benzoesäure, Milchsäure, Salicylsäure; ihre Wirksamkeit hängt in der Regel von der Konzentration der Substanz im Kosmetikum ab;
  • Parabene, die sich unter Bezeichnungen wie Methylparaben, Butylparaben oder Aseptin verbergen;
  • Natürliche Stoffe, vor allem ätherische Öle, z. B. von Zimt, Nelken, Rosmarin oder Teebaum, in der Regel in Kombination mit anderen konservierenden Bestandteilen.

Man denke jedoch daran, dass nicht alle Konservierungsstoffe in Kosmetika, obwohl sie zur gleichen Gruppe gehören, die gleichen Eigenschaften aufweisen. So haben einige Alkohole feuchtigkeitsspendende, und dagegen austrocknende Wirkung. Berücksichtigen Sie daher Ihren Hauttyp und mögliche Allergien, um das richtige Produkt auszuwählen, und wenden Sie sich gegebenenfalls an einen Spezialisten.

Konservierungsmittel in Kosmetika und ihre Eigenschaften

Zu den Rohstoffen zur Herstellung von Naturkosmetika gehören auch Konservierungsstoffe. Warum brauchen wir Konservierungsstoffe in Kosmetika? Es hat sich herausgestellt, dass sie eine Reihe von wichtigen Funktionen erfüllen. Die wichtigste davon ist natürlich die antimikrobielle Wirkung. Weitere Eigenschaften von Konservierungsmitteln in Kosmetika sind:

  • die Verlängerung der Haltbarkeitsdauer des Produkts,
  • die Hemmung der Ausbreitung von Bakterien und Pilzen, wodurch die Bildung der von ihnen ausgeschiedenen Toxine verhindert wird,
  • die Beibehaltung der richtigen Konsistenz, des Aussehens und des Geruchs der Emulsion.

Die Kosmetika, die Sie täglich verwenden, verdanken einen Großteil ihrer Form eben den Konservierungsstoffen. Anstatt deren Verwendung infrage zu stellen, wäre es  sinnvoller, die besten von ihnen auszuwählen. Achten Sie also bei der Hautpflege immer auf die Art der Konservierungsstoffe in Kosmetika und deren Konzentration.

Kosmetika in verschiedenen Verpackungen

Sind Konservierungsstoffe in Kosmetika unbedenklich?

Die oben genannte Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 enthält einen Katalog von Stoffen, die zur Verwendung in kosmetischen Mitteln zugelassen sind, einschließlich eines Verzeichnisses von Konservierungsstoffen. Das Dokument enthält weiter Leitlinien für die durchzuführenden Prüfungen, die vorzulegenden Berichte und die Produktionskontrolle. Demnach ist vor dem Inverkehrbringen eines Produkts eine Bewertung seiner Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher in Form eines Sicherheitsberichts erforderlich.

Damit ein Konservierungsmittel für die Verwendung zugelassen werden kann, muss es eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Stoffe mit dieser Wirkung müssen:

  • auch bei niedrigen Konzentrationen wirksam sein,
  • sich in Wasser lösen lassen,
  • gegen möglichst viele schädliche Mikroorganismen resistent sein,
  • ungiftig und nicht allergen/reizend sein,
  • chemische Stabilität aufweisen.

Außerdem dürfen Konservierungsstoffe in Kosmetika die Wirkung anderer Inhaltsstoffe der Formel nicht beeinträchtigen oder das Gleichgewicht der Mikroflora der Haut stören. Wenn Sie auf die Zusammensetzung des Produkts achten und sich für dermatologisch getestete Konservierungsstoffe entscheiden, verringern Sie das Risiko, dass sie Ihre Haut negativ beeinflussen, erheblich. Einzige Ausnahme sind individuelle Allergien gegen bestimmte kosmetische Inhaltsstoffe, die bei der Auswahl von Produkten in der Drogerie immer berücksichtigt werden sollten.

Trotz zahlreicher Vorschriften, Sicherheitsvorkehrungen und dermatologischer Tests gibt es einige Fälle, in denen sich Konservierungsstoffe in Kosmetika als schädlich erweisen, insbesondere für Menschen mit empfindlicher, zu Allergien neigender Haut. Die Symptome, auf die Sie achten sollten, sind:

  • Urtikaria (Nesselsucht),
  • Akne,
  • Verfärbungen an der Stelle der kosmetischen Anwendung,
  • Irritationen jeder Art.

Sollten Sie derlei Symptome bemerken, stellen Sie die Anwendung des Kosmetikums ein und wenden Sie sich an einen Facharzt, vorzugsweise an einen Dermatologen, sowie an den Hersteller, der Informationen über alle unerwünschten Erscheinungen sammeln sollte, die nach der Anwendung der angebotenen Produkte auftreten. Nach Berichten über derartige Reaktionen ordnet Cosmetics Europe, ein Beratungsgremium der Europäischen Kommission, zusätzliche Untersuchungen an. . Sind die Ergebnisse besorgniserregend, wird die zulässige Konzentration des Konservierungsmittels im Kosmetikum reduziert und im Extremfall die Verwendung des Stoffes verboten.

Auf dem Produktportal der PCC Group finden Sie viele weitere Informationen zu kosmetischen Zwischenprodukten und zur Kosmetikproduktion. Machen Sie sich mit ihnen vertraut, um fundierte Kaufentscheidungen zu treffen!

Quellen:
  1. Julia Bulska, Konserwanty w kosmetykach, https://www.sienkiewicz.czest.pl/dokumenty/06.2022%20talenty/praca-konserwanty-w-kosmetykach.pdf
  2. Michalina Adaszyńska, Maria Swarcewicz, Olejki eteryczne jako substancje aktywne lub konserwanty w kosmetykach, Wiadomości chemiczne, nr 66 (2022)
  3. https://www.kosmopedia.org/bezpieczenstwo/czarna-lista-skladnikow-kosmetycznych/kosmetyki-i-konserwanty/
  4. https://single-market-economy.ec.europa.eu/sectors/cosmetics/cosmetic-products-specific-topics/preservatives_en
  5. https://echa.europa.eu/cosmetics-preservatives

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