„Öko“ zu sein ist nicht nur ein vorübergehender Trend. Ökologische Produkte sind heute in fast allen Branchen zu finden – von Lebensmitteln über Möbel bis hin zu Kleidung und Kosmetik. Das immer größere Bewusstsein der Verbraucher bewegt sie zur Auswahl von Produkten, die mit Rücksicht auf die Umwelt hergestellt werden. Die Bedeutung globaler Veränderungen wird auch von Marken verstanden, die den Anteil der ökologischen Produktion maximieren. All dies führt zur Begrenzung der Abfallmengen, die dank der Wiederverwertung ein zweites Leben erhalten. An dieser Stelle ist Upcycling erwähnenswert. Was ist das, wo findet es Verwendung und welche Vorteile bringt es der Umwelt und den Konsumenten?
Was ist Upcycling?
Während das Konzept des Recyclings von uns allen erfüllt wurde und seine Definition kein Rätsel ist, ist Upcycling ein Konzept, das den Durchschnittsverbrauchern noch wenig bekannt ist. Oft als eine höhere Form des Recyclings bezeichnet, beinhaltet es die Verarbeitung von Sekundärrohstoffen in der Form, dass das Ergebnis dieses Prozesses die Schaffung von Dingen mit einem Wert ist, der höher ist als der Wert der ursprünglichen Materialien. Upcycling ist das Gegenteil von Downcycling, d.h. die Verarbeitung von Sekundärrohstoffen zu weniger wertvollen Produkten, z.B. von Altpapier zu Toilettenpapier. Infolgedessen werden gebrauchte Abfälle wertvoller und können in den „höheren Kreislauf“ gebracht werden. Elegante Möbel aus Paletten, Taschen aus alten Materialien und sogar Häuser aus Seecontainern sind nur einige Beispiele für den Einsatz von Upcycling in der heutigen Welt.
Ein zweites Leben für Abfall
Die Verarbeitung gebrauchter Rohstoffe und Produkte zu völlig neuen, wertvolleren Gegenständen erlaubt die täglich wachsende Abfallmenge zu beschränken. Upcycling ist jedoch auch eine großartige Möglichkeit, den alten, abgenutzten Dingen ein „zweites Leben“ zu geben. Immer öfter suchen wir nach Möglichkeiten, wertvolle Gegenstände zu bewahren. Die Änderung ihrer Funktionalität und Verarbeitung in etwas völlig anderes, erlauben ihre Nützlichkeit beizubehalten und gleichzeitig die Zunahme der Abfallmenge zu verhindern.
3 Jahrzehnte Upcycling in der Welt
Obwohl immer noch nur wenige Personen wissen, was Upcycling ist und wie es eingesetzt werden kann, ist dieser Trend seit fast 30 Jahren auf der ganzen Welt bekannt. Der deutsche Architekt Reiner Pilz, der 1994 in einem Pressegespräch das Konzept des Upcyclings vorstellte, gilt als Schöpfer des Begriffs. Die Popularisierung des Trends wurde auch durch das 2002 veröffentlichte Buch „Cradle to Cradle“ begünstigt: „Remaking the Way We Make Things“ in dem Wiliam McDonough und Michael Braungart erklären, wie das Produktionssystem geändert werden kann, damit es möglichst umweltfreundlich wird. Aus dieser Veröffentlichung geht das berühmte Zitat hervor:
„Recycling ist richtig und Upcycling ist trendy und richtig.“
Das Öko-Manifest
Es ist erwähnenswert, dass Upcycling nicht nur eine spezifische Art der Herstellung wesentlicher Güter ist. Es ist auch eine wichtige Stimme in der Diskussion über die Verantwortung für den Planeten und die Umwelt. Der globale Klimawandel bleibt nicht ohne Auswirkung auf unser Leben, und eines der größten Probleme der modernen Welt ist die schnell wachsende Menge an Müll. Verschmutzte Ozeane, Städte, Wälder, kontaminierter Erdboden, Wasser und Luft sind nur einige Beispiele für die zerstörerische Tätigkeit von Industrie und Menschen. Die Bedeutung des Upcycling als eine Art ökologisches Manifest ist umso größer, als wertvolle Dinge aus Abfällen nicht nur von Unternehmen, sondern auch von jedem von uns bequem von zu Hause aus hergestellt werden können.
Ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich Upcycling in der Gesellschaft etablieren kann, sind die Vereinigten Staaten, in denen sich die Philosophie des bewussten Konsums und der maximalen Abfallbewirtschaftung großer Popularität erfreut. Es genügt hinzuzufügen, dass binnen 5 Jahren die Anzahl der in amerikanischen Läden als „upcycled“ gekennzeichneten Produkte um das Zehnfache gestiegen ist. Einerseits bedeutet eine so hohe Nachfrage nach umweltfreundlichen Waren, dass es von den Firmen verstanden wird, wie wichtig die Wiederverwertung ist, und andererseits – dass Kunden die aus Sekundärrohstoffen ausgeführten Produkte kaufen wollen.
Mehr als Palettenmöbel
Ein Beispiel für Upcycling, an das die meisten von uns fast automatisch denken, sind die hier bereits erwähnten Möbel aus Europaletten. Der in den letzten Jahren äußerst modische Trend, zeigt hervorragend, wie wertvolle Sachen aus traditionellen, allgemein verfügbaren Materialien hergestellt werden können. Das ist aber noch nicht alles. Fast täglich bieten uns Firmen neue, kreative und zugleich funktionale Lösungen an, wie zum Beispiel:
- Kleidung aus 100 % recycelten Materialien,
- Schuhe aus Abfallstoffen,
- Lampen und Dekorationsgegenstände aus gebrauchtem Kunststoff oder Altpapier,
- Schmuck aus Holz, Papier und sogar Beton,
- Elektronik, die unter Verwendung von Sekundärrohstoffen konstruiert wird,
- ökologische Verpackungen, Taschen, Möbel, Geschirr.
An dieser Stelle sollte hinzugefügt werden, dass das Upcycling zu Hause viel Spaß machen kann, sodass Sie die kreativen Fähigkeiten Ihres Haushalts nutzen und weiterentwickeln können.
Kann sich Upcycling lohnen?
Wie sich herausstellt, reduziert Upcycling nicht nur die Abfallmenge, sondern trägt auch dazu bei, den Gegenständen im Haus ein „zweites Leben“ zu geben. Gleichzeitig ist es eine großartige Geschäftsidee angesichts des wachsenden Interesses der Verbraucher an recycelten Produkten. Viele Kunden, die eine Auswahl an Produkten ähnlicher Qualität haben, von denen eines aus recycelten Materialien hergestellt wurde, werden sich für das entscheiden, dessen Herstellung umweltfreundlicher ist.
Trends in der Herstellung von Waren aus Abfallstoffen und wiederverwertbaren Materialien werden von globalen Bekleidungs- und Schuh-, Automobil-, Möbel- und Einrichtungsunternehmen vorgegeben. Seit Jahren wird der Trend zu ökologische Lösungen auch von der Gastronomiebranche gefördert. Außerdem legen immer mehr Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelunternehmen ihren Schwerpunkt auf Upcycling, indem sie ihren Kunden Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel oder Verpackungen aus recycelten, gebrauchten Materialien anbieten.
Auch unter vielen inländischen Unternehmen gibt es Firmen, für welche Upcycling zum Markenzeichen und Fundament einer Geschäftsphilosophie geworden ist. Als Beispiele sind hier Unternehmen aus der Modebranche zu nennen, darunter: Paradecka Hand Remade oder Maldoror Low Couture.
Upcycling und Recycling in Polen
Ob sich Upcycling in einem bestimmten Land etabliert oder nicht, hängt weitgehend davon ab, wie eine bestimmte Nation mit der Trennung und Verwertung von Abfällen umgeht. Statistiken zeigen, dass der durchschnittliche Pole jährlich etwa 4.000 kg Müll erzeugt – der EU-Durchschnitt liegt unter 4.500 kg pro Person. Leider wird in unserem Land immer noch nur ein kleiner Prozentsatz der Abfälle verarbeitet – 2010 waren es etwas mehr als 40 %. Dies bedeutet, dass wir im Bereich des „traditionellen“ Recyclings viel zu tun haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Polen den Müll nicht trennen wollen. Die in unserem Land wie in der gesamten Europäischen Union geltenden Vorschriften erfordern sogar solche Maßnahmen. Das Problem ist, dass viele von uns immer noch nicht wissen, in welchen Behälter sie bestimmte Abfälle werfen sollen. Infolgedessen landen diese statt im richtigen Behälter mit anderen gemischten Produkten im Mülleimer.
Eine solche „Sicherheits“ – Trennung resultiert – wie neuere Untersuchungen zeigen – aus dem Mangel an Wissen, genauen Informationen und Markierungen. Vielen Menschen, die sich nicht sicher sind, ob beispielsweise eine Kunststoffverpackung der Trennung unterliegt, ist es lieber, diese aus Angst vor einer Kontamination der dort gesammelten Abfälle, nicht in den Kunststoffbehälter zu werfen. Interessanterweise folgt aus den Daten der Europäischen Kommission, dass obwohl wir bereits ein zufriedenstellendes Recyclingniveau für Kunststoffe und Papier erreicht haben, als Land bei der Verarbeitung von Metall oder Glas immer noch weit von den anderen EU-Staaten entfernt sind.
Kreativität zählt!
Der große Vorteil des Upcycling ist, dass es überall durchgeführt werden kann, oft ohne die Verwendung spezieller Geräte. Was zählt, ist die Kreativität. Normalerweise reicht ein wenig Fantasie aus, um aus Abfall, alten Geräten, Schrott oder ungetragener Kleidung zu Hause etwas völlig Neues zu schaffen, dessen Potenzial den ursprünglichen Wert des Materials übersteigt.
Wie mache ich zu Hause Upcycling?
Oft reichen einfache manuelle Fähigkeiten aus – schließlich sind nicht alle von uns Künstler oder talentierte Handwerker. Auch eine fehlende Fachausbildung ist kein Hindernis für die Schaffung kreativer, nützlicher und schöner Produkte für Haus oder Garten, allein oder zusammen mit anderen Haushaltsmitgliedern. Schließlich begann jede Erfindung, die die Geschichte der Menschheit veränderte, mit einer guten Idee!
Wenn man bedenkt, wie Upcycling in unserem Alltag eingesetzt werden kann, lohnt es sich, sich auf dem Dachboden, in der Garage, im Keller oder in anderen Räumen des Hauses oder in unmittelbarer Nähe umzuschauen. Wir finden dort überall Gegenstände, die ein zweites Leben gewinnen oder uns dazu dienen können, etwas völlig Neues zu erschaffen. Selbstgemachte Möbel sind nicht nur eine großartige Möglichkeit, die Innendekoration des Wohnzimmers günstig und ökologisch zu verändern, sondern auch eine Gelegenheit, viel Spaß zu haben und versteckte Talente und Veranlagungen in sich zu finden.
Was kann man aus Hausabfall schaffen?
Das Leben im Einklang mit der Natur kann mit der Zeit zur Gewohnheit werden, so dass die Menge der weggeworfenen Abfälle auf das notwendige Minimum begrenzt wird. Natürlich müssen die Produkte des Home-Upcyclings nicht immer Gegenstände mit großen Abmessungen und speziellen Anwendungen sein. Auch kleine Wohnaccessoires sowie Dekorationen oder Kleidungsstücke können von großem Wert sein und ein wichtiges Element unseres Alltags darstellen. Aus Hausmüll können wir unter anderem Folgendes erzeugen:
- eleganter Couchtisch oder ein Fernsehtisch aus Holzpaletten,
- eine Kommode oder ein Bücherregal aus alten Kisten,
- eine Steh- oder Tischlampe aus Kupfer- oder Aluminiumrohren,
- Eine Bettdecke aus Stoffresten,
- Kissenbezüge aus alten Kleidern,
- effektvolle Buntglasfenster aus zerbrochenen Glasflaschen,
- Blumenbänke, Schatullen, Kisten für kleine Accessoires aus gebrauchten Verpackungen.
Containerhäuser – großflächiges Upcycling
Wenn sich die meisten von uns fragen, was Upcycling ist, wenden sie sich den erwähnten Kleidungsstücken, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen zu. Man kann jedoch noch weiter gehen und… auf diese Weise ganze Häuser bauen. Genau so entstehen seit Jahren komfortable, moderne und äußerst effektive Wohngebäude auf Basis von Seecontainern. Das Upcycling dieser Art von Strukturen ermöglicht eine schnelle und umfassende Lösung des Problems des Defizits an kostengünstigen, komfortablen Wohnungen.
Eine moderne Lösung, d.h. Upcycling-Containerhäuser, sind in vielen Ländern der Welt beliebt. In den letzten Jahren u.a. dank der dynamischen Entwicklung des Unternehmens MagaHomes findet diese Technologie auch in Polen eine wachsende Gruppe von Anhängern. Containerhäuser werden schnell gebaut und bieten einen ähnlichen Standard wie Gebäude, die mit traditioneller Technologie gebaut werden.
Wie entstehen Häuser aus Containern?
Der stillgelegte Seecontainer erhält ein „zweites Leben“ und weist nach den Grundsätzen des Upcyclings dann einen höheren Wert auf. Durch das Zusammenfügen einzelner Elemente ist es möglich, den gewünschten Wohn- oder Nutzraum zu erhalten. Sowohl das Dach als auch die Wände eines solchen Hauses erhalten eine angemessene Wärmedämmung, was dazu beiträgt, dass Containerhäuser energieeffizient sein können und ihren Nutzern über das ganze Jahr optimale Wärmebedingungen anbieten.
Elektro-, Sanitär-, Wasser- und Heizungsanlagen in Containergebäuden werden ähnlich wie in Backsteinhäusern hergestellt. Nach deren Installation bleibt nur die Umsetzung der Innenausstattung und das Ganze ist bewohnbar.
Was gibt es sonst noch über Containerhäuser zu wissen?
Sicherlich sind Häuser aus gebrauchten Seecontainern eine bemerkenswerte Alternative für Menschen, die schnell und günstig „allein“ leben wollen. Der große Vorteil dieser Art von Gebäuden ist ihre Mobilität und die Tatsache, dass die Anlage bei Bedarf abgebaut und an einem neuen Standort montiert werden kann. Die im Angebot von PCC Rokita SA unter der Marke MagaHomes verfügbaren Upcycling-Containerhäuser sind Konstruktionen, für die keine Fundamente vorbereitet werden müssen, was den Bauprozess erheblich vereinfacht. Während der Bau nach traditionellen Methoden mindestens einige Monate dauert, ist ein Containerhaus bereits nach wenigen Wochen bezugsfertig.
Zusammenfassung
Pro-ökologische Einstellungen und Verhaltensweisen müssen sich nicht nur auf die Trennung von Abfällen, bewusst getätigte Einkäufe und die Vermeidung der Umweltverschmutzung beschränken. Jeder von uns kann weiter gehen und Rohstoffe ohne spezielle Technologie und teure Ausrüstung auf eigene Faust verarbeiten.
Wie Sie sehen, muss Upcycling nicht nur kleine Elemente wie Accessoires, Geschirr, Dekorationen oder Möbel betreffen. Die Verarbeitung von Rohstoffen, um ihnen einen höheren Wert zu geben und sie vollständig zu nutzen, kann erfolgreich in der Bauindustrie eingesetzt werden, wodurch das Problem des ständigen Defizits auf dem Wohnungsmarkt gelöst wird. Kein Wunder, dass sich Containerhäuser weltweit immer größerer Beliebtheit erfreuen. Nicht ohne Bedeutung ist ebenfalls die Einstellung zum Upcycling selbst – das wachsende Bewusstsein der Verbraucher macht es zu einem der Trends, die in unserem täglichen Leben immer dominanter werden.
- https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/upcycle
- https://www.national-geographic.pl/artykul/upcycling-pomysly-na-nowe-zycie-dla-starych-przedmiotow