Was ist Königswasser und wozu dient es?

Königswasser – Zusammensetzung und Zubereitung

Was ist Königswasser (lateinisch: aqua regia, umgangssprachlich: Königssäure) und woraus besteht es? Das Phänomen dieser Substanz liegt in ihrer Einfachheit, denn es sind nämlich nur zwei Zutaten erforderlich, um sie herzustellen. Königswasser ist ein sehr stark oxidierendes Gemisch, das aus der Kombination von konzentrierter Salpetersäure (HNO₃) und Salzsäure (HCl) entsteht.

Die Zubereitung von aqua regia ist nicht schwierig, aber es wird nicht empfohlen, es zu Hause zu verwenden. Es sollte auch nicht mehr Gemisch erzeugt werden, als zu einem bestimmten Zeitpunkt erforderlich ist. Die Dämpfe sind giftig, und die Flüssigkeit selbst kann die Gefäße, in denen sie aufbewahrt wird, beschädigen und viele materiellen Schaden anrichten. Wie kann man Königswasser herstellen? Es reicht aus, zu 3 Messlöffeln konzentrierter Salzsäure einen Messlöffel Salpetersäure hinzuzufügen – und fertig. Der Chemiker würde das Verfahren wie folgt aufschreiben: HNO₃+ 3 HCl.

Eigenschaften des Königswassers

Was lohnt sich über die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Aqua Regia zu wissen? Es ist eine ätzende Flüssigkeit, die bei der Zubereitung ihre Farbe von transparent zu intensiv orange ändert. Aus dem Reagenzglas mit frisch zubereitetem Königswasser strömt ein unangenehmer, erstickender Geruch – Stickstoffmonoxid, das die Augenschleimhaut und die Atemwege reizt. Königswasser löst sich in normalem Wasser (H₂O).

Welche Metalle kann das Königswasser auflösen? Gold, Platin, Palladium und Nickel sind Beispiele für Metalle, mit denen es problemlos zurechtkommt und sie auflöst, d.h. sie werden von festem Aggregatzustand zu Lösung umgewandelt.  Nur wenige Elemente können der Wirkung von aqua regia widerstehen, aber es wirkt unter anderem nicht auf Wolfram und Osmium.

Wofür wird das Königswasser verwendet?

Königswasser hat im Alltag, in der Industrie und in wissenschaftlichen Labors eine sehr breite Anwendung gefunden. Wo wird es angewendet? Chemiker verwendeten und verwenden aqua regia vor allem zur Reinigung von metallischen Resten von Laborgefäßen: Kolben, Bechergläsern, Zylindern, Pipetten. Darüber hinaus wird Königswasser genutzt:

• in der Bodenkunde (dient zum Einätzen von Bodenproben),
• als chemisches Reagenz im Labor,
• zur Herstellung von Tetrachlorogoldsäure (III), die die unter anderem zum galvanischen Vergolden und in industriellen Maschinen zur Goldraffination verwendet wird.

Königswasser – interessante Einzelheiten

Aqua regia ist eine Mischung, die schon seit Jahrhunderten Chemiker, Wissenschaftler und Laien fasziniert. Es ist unklar, ob diese Mischung jemals entstanden wäre, wenn nicht die jahrtausendealte Suche nach dem Stein der Weisen gewesen wäre. Die Alchemisten im Mittelmeerraum wollten in den Besitz einer Substanz gelangen, die gewöhnliche Metalle in Gold, Silber oder andere wertvolle Edelmetalle verwandeln würde.

Was gibt es sonst noch Wissenswertes über das Königswasser? Es gibt viele interessante Einzelheiten, die damit verbunden sind. Eine davon ist, dass Königswasser, wenn es sich mit Zyanidsalzen verbindet, hochgiftige Substanzen freisetzt, wie zum Beispiel HCN, Blausäure (das Gas riecht täuschend nach Mandeln und kann zu Vergiftungen der menschlichen Atemwege führen und wird als Mittel zur Bekämpfung von Insekten und Nagetieren eingesetzt).

Eine weitere interessante Tatsache über Königswasser ist die Art und Weise, wie diese Flüssigkeit das Edelmetall auflöst. In der Chemie kann die Reaktion von Gold mit Königswasser wie folgt beschrieben werden: Au + HNO₃ + 4HCl → AuCl^-4  + H⁺ + NO + 2H₂O. Unter dem Einfluss von Königswasser verwandelt sich Gold in ätzende Chlorgoldsäure mit einer charakteristischen gelben Farbe.