Welche Kunststoffe sind recycelbar? Erfahren Sie mehr über die Symbole von Kunststoffen.

Kunststoffe sind derzeit eine der wichtigsten und am häufigsten industriell eingesetzten Rohstoff- und Materialgruppen. Sie werden praktisch in jedem Industriezweig verwendet und ihr weltweites Produktionsvolumen übersteigt 300 Millionen Tonnen. Umgangssprachlich als „Plastik“ bezeichnet, stellen sie trotz ihrer zahlreichen Vorteile eine Gefahr für die Umwelt dar. Deshalb werden die Kunststoffe im Rahmen von Umweltschutzmaßnahmen getrennt gesammelt und wiederverwertet. Zur Vereinfachung dieser Prozesse wurden entsprechende Kennzeichnungen eingeführt, die das Material bezeichnen, aus dem das gegebene Produkt hergestellt wurde. Dank einer solchen Kennzeichnung kann eine umweltschonende und für Menschen unbedenklichere Ware gewählt werden. Wie sehen solche Symbole aus und was bedeuten sie genau? Das erfahren Sie aus diesem Beitrag.

Veröffentlicht: 18-08-2021

Eine wunderbare Erfindung

Die intensive Entwicklung von Kunststoffen begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Als erster erfundener Kunststoff gilt Zelluloid. Obwohl es für die Industrie von damals bedeutend war, hatte es auch Nachteile – es wies eine schwache Beständigkeit gegen externe Faktoren auf (Licht, Chemikalien). Es war auch leicht entflammbar. Einer der ersten massenhaft produzierten und verwendeten Kunststoffe war das Bakelit, das auf Basis von Phenol-Formaldehyd-Harz hergestellt wurde. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem in den USA wohnhaften, belgischen Wissenschaftler Leo Hendrik Baekeland erfunden. Das Bakelit verdankte den Erfolg seinen Eigenschaften – es ist ein nichtbrennbares, nicht schmelzendes und unlösliches Material. Es weist eine schwache Wärme- und Stromleitfähigkeit auf. Es wurde in großen Mengen in den meisten Industriezweigen eingesetzt. In der elektrotechnischen Industrie wurden aus diesem Material u. a. Telefone, Zündapparate, Trockner, Radiogeräte und Isolatoren hergestellt. In dieser Zeit begann eine dynamische Entwicklung der Kunststoffe. Es wurden sowohl mehrere ganz neue Materialien erfunden als auch die bereits bestehenden weiterentwickelt. Demzufolge wurden Kunststoffe zu außergewöhnlich populären Materialien, die häufig andere „klassische“ Rohstoffe, wie Metalle und Holz, ersetzen.

Schädliche Überfülle

Trotz der zahlreichen Vorteile, die Kunststoffe ihren Eigenschaften verdanken, können sie auch zu einer Gefahr für die Umwelt werden. Die Verwendung von Kunststoff steigt permanent an. Es wird geschätzt, dass seine jährliche Produktion weltweit 300 Millionen Tonnen übersteigt und ca. 40% der aus Kunststoff gefertigten Gegenstände Einwegprodukte sind. Die meisten von ihnen gelangen gleich nach dem Gebrauch in die Umwelt und verunreinigen sie. Der biologische Abbau von Kunststoffabfall kann zwischen mehreren hundert und sogar über tausend Jahren dauern. Manche von ihnen werden überhaupt nicht abgebaut. Aus diesem Grund haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union eine Richtlinie verabschiedet, die den Marktverkehr von 10 Einwegerzeugnissen aus Kunststoff verbietet. Dazu zählen u. a. Tabletts, Besteck, Becher und Trinkhalme aus Kunststoff. Der voranschreitende Klimawandel und die zunehmende Umweltgefährdung gaben einen Anstoß für die Entwicklung von Technologien, die eine Wiederverwertung oder eine sichere Entsorgung von Kunststoffabfall ermöglichen.

Gleiche Bezeichnung, unterschiedliche Materialien – Plastiksymbole

Umgangssprachlich werden Kunststoffe als „Plastik“ bezeichnet. Trotz der gemeinsamen Bezeichnung unterscheiden sich die einzelnen Kunststoffarten sehr deutlich voneinander. Aus diesem Grund wurden für Kunststoffverpackungen 7 unterschiedliche Symbole eingeführt, die das Material angeben, aus dem sie hergestellt wurden. Im Folgenden sind Piktogramme mit einer Erklärung ihrer Bedeutung aufgeführt:

 

PET/PETE, d. h. Polyethylenterephthalat ist eines der am häufigsten eingesetzten Kunststoffe. Ein Großteil der Getränkeflaschen und Einweggeschirr besteht aus diesem Material. Derzeit werden sie durch Vermahlen zu Granulat recycelt, aus dem die oben genannten Produkte erneut hergestellt werden können. Die Zeit des biologischen Abbaus einer PET-Flasche wird auf 100 bis sogar 1000 Jahre geschätzt. Die Suche nach Organismen, die PET biologisch abbauen können, dauert noch an.

 

HDPE, d. h. Polyethylen hoher Dichte, ist ein Polymer, das bei der Herstellung von Flaschen, Flaschenverschlüssen und Folien für die Lebensmittelverpackung verwendet wird. HDPE gilt als einer der unbedenklichsten Kunststoffe für den Menschen. Die daraus hergestellten Gegenstände können über einen langen Zeitraum gebraucht werden. Die Wiederverwertung von HDPE besteht, ähnlich wie bei PET, in dessen Vermahlen zum Granulat, das entsprechend für die Wiederverwendung in Produktionsprozessen aufbereitet wird.

 

V/PVC ist das Polyvinylchlorid. Aus diesem Material werden unter anderen Fenster und Türen, Kabelisolierungen und Verpackungen hergestellt. PVC ist ein wiederverwendbarer Kunststoff. Dessen Recycling ähnelt dem von PET und HDPE.

 

LDPE, d. h. Polyethylen niedriger Dichte, wird aufgrund der Beibehaltung seiner Flexibilität auch bei niedrigen Temperaturen (bis zu -60°C) zur Folienherstellung verwendet. LDPE-Abfälle werden wie PET, HDPE und PVC verarbeitet.

 

PP ist eine Abkürzung für Polypropylen. Dieses Polymer ist zusammen mit Polyethylen-Derivaten der am weitesten verbreitete Kunststoff. Er wird in praktisch jeder Branche verwendet und gilt als eines der Materialien, die für die menschliche Gesundheit am wenigsten schädlich sind. PP ist dank seiner thermoplastischen Eigenschaften leicht recycelbar. Durch den Einsatz des Hochtemperatur-Schmelzverfahrens ist es möglich, Polypropylen auf einfache Weise zu einem neuen Produkt, beispielsweise einer Verpackung, zu formen. Sein Recycling ist auch durch Vermahlen zu feinem Granulat möglich, das für die Herstellung neuer Produkte verwendet wird.

 

PS, d. h. Polystyrol, kommt häufig in geschäumter Form vor, die uns als Styropor bekannt ist – eines der beliebtesten Materialien, die als Dämmstoffe verwendet werden. Aus fachgerecht verarbeitetem Polystyrol werden auch Besteck und Einweggeschirr hergestellt. Für Recycling geeignet.

 

Other – dieses Zeichen wird für andere Kunststoffe als die oben genannten verwendet. Diese Gruppe umfasst sowohl Materialien, die für den Menschen völlig unbedenklich sind, als auch solche, die unter bestimmten Bedingungen (z. B. erhöhte Temperatur) giftige Verbindungen freisetzen können. Aufgrund der Tatsache, dass die Art des Kunststoffs, der bei der Herstellung von mit diesem Symbol gekennzeichneten Waren verwendet wird, unbekannt ist, ist auch deren Recycling schwierig.

 

Eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit

Aufgrund des großen Produktionsvolumens und einer breiten Anwendungspalette kommt derzeit ein kompletter Verzicht auf Kunststoff nicht in Frage. Dessen Menge kann jedoch gesenkt werden, indem schädlichere Materialien durch andere ersetzt werden, die unbedenklicher und biologisch leichter abbaubar sind. Recycling ist ein sehr wichtiger Aspekt, um die Menge an Kunststoffmaterialien zu reduzieren, die in die Umwelt gelangen. Wichtig ist auch die entsprechende Kennzeichnung von Kunststofferzeugnissen. Sie hilft Verbrauchern, bewusste Entscheidungen hinsichtlich des Schädlichkeitsgrades von Verpackungen und anderen Produkten für die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu treffen. . Eine entsprechende Kennzeichnung erleichtert auch die Sortierung, Lagerung und Wiederverwertung von Kunststoffabfällen an speziell dafür vorgesehenen Stellen. Ordnungsgemäß getrennter Kunststoffabfall ist auch ein hervorragendes Material für Upcycling, über das Sie im Beitrag „Upcycling – eine höhere Form des Recyclings“ in unserem Blog mehr erfahren werden. Zunehmend werden auch Kunststoffe entwickelt, die schnell biologisch abbaubar sind (oft unter einem Jahr). Aus Sorge um die Umwelt hat die PCC-Gruppe Produkte wie ROSULfan A MB, ROKAmid KAD MB oder EXOstat 187 in ihr Angebot eingeführt, die in Herstellungsprozessen von Kunststoffen eingesetzt werden können, um ihnen die gewünschten Eigenschaften zu verleihen und sich zudem durch ihre umweltfreundlichen Eigenschaften auszeichnen. Weitere Produkte für die Kunststoffindustrie finden Sie im Produktportal der PCC-Gruppe.

 

Quellen:

https://opakowania.com.pl/news/symbole-na-plastikowych-opakowaniach-znaczenie-64327.html
https://organicmarket.pl/tonac-w-smieciach-plastik-w-morzach-i-oceanach/
https://milvo.pl/zagrozenia-dla-srodowiska/ile-trwa-biodegradacja-roznych-materialow/
http://www.annajaklewicz.pl/plastik-w-liczbach/
https://www.plasticseurope.org/pl/about-plastics/what-are-plastics/history


Autor
Redaktionsteam PCC Greenline® Blog

Der Blog PCC Greenline® der Group PCC  setzt sich aus Experten aus verschiedenen Bereichen der „grünen Chemie“ und der „nachhaltigen Industrie“ zusammen. Diese geben nicht nur ihr Wissen weiter, sondern schöpfen auch aus ihren Erfahrungen, was es ihnen ermöglicht, ausgewählte Themen ganzheitlich und umfassend darzustellen.

Das Autorenteam des Blogs besteht aus erfahrenen Fachleuten aus den Forschungs- und Entwicklungs- sowie den Vertriebsabteilungen der Group PPC. Daher werden in den Artikeln Fragen sowohl aus technischer als auch aus geschäftlicher Sicht behandelt.

Experten aus Abteilungen, die u. a. für ESG- oder Umweltaktivitäten zuständig sind, teilen ebenfalls ihr Wissen und ihre Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen der grünen Chemie und der Nachhaltigkeit. Die Artikel befassen sich daher mit relevanten Themen der heutigen Welt und stellen mögliche Lösungen vor, die zum Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

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