Das Aufkommen an Haushaltsabfällen beträgt in Polen nur 329 kg pro Person und Jahr. Das ist zweimal weniger als in Dänemark! Leider können wir den Müll immer noch nicht trennen. Laut EU-Daten für 2017 lag unsere Recycling- und Kompostierungsquote bei nur 34 %. Unterdessen sollen Gemeinden laut EU-Empfehlungen bis 2030 bis zu 65 % der Abfälle recyceln!
Grundprinzipien der Mülltrennung in Polen
Die verbindliche gesetzliche Bestimmung, die die Methoden der getrennten Abfallsammlung regelt, ist die Verordnung des Umweltministers vom 29.12.2016. Sie definiert fünf Grundkategorien, nach denen der Müll zu Hause getrennt werden soll. Dazu gehören:
- Papier, auch Pappe und Papierverpackungen, gesammelt in blauen Behältern;
- Glas, gesammelt in grünen Behältern – mit der Option, farbloses Glas in weißen Behältern zu sammeln;
- Metalle und Kunststoffe, einschließlich Verpackungen aus mehreren Materialien, die gemeinsam in gelbe Behälter entsorgt werden;
- biologisch abbaubarer Abfall, gesammelt in braunen Behältern.
Außerdem werden Haushaltsabfälle in schwarze Behälter entsorgt. Darin gehört nur Abfall, der in keine der oben genannten Kategorien fällt – tatsächlich werden sie aus Unwissenheit oder Leichtsinn auch mit recycelbaren Stoffen gefüllt.
Wie erkennt man die Abfallart richtig?
Trotz guter Absichten ist es nicht immer möglich, den Müll zu Hause effektiv zu trennen. Die Schwierigkeiten ergeben sich vor allem aus der komplexen Zusammensetzung der Abfälle. Nicht jeder kann eindeutig entscheiden, ob es sich bei einer Verpackung um Papier oder eher um Kunststoff handelt.
Die entsprechende Kennzeichnung von Produkten soll eine Erleichterung für Verbraucher sein. Internationale Symbole definieren nicht nur, ob der jeweilige Abfall recycelbar ist, sondern auch das Material, aus dem er besteht. Zum Beispiel steht „PAP“ für Papier, „PP“ für Polypropylen, „PET“ für Polyethylen usw. Das sorgfältige Lesen der Etiketten hilft Ihnen auf jeden Fall, Ihren Müll richtig zu trennen.
Das zweite Leben der Bioabfälle
In jedem Haushalt fallen kiloweise Abfälle an, die sich leicht zersetzen und somit keine Gefahr für die Umwelt darstellen. Dazu gehören vor allem Obst- und Gemüsereste, Zweige und Blumen, gemähtes Gras, Sägemehl und Eierschalen. Gemäß den geltenden Vorschriften sind sie sorgfältig zu trennen und in die braunen Behälter zu entsorgen.
Wenn Sie jedoch glücklicher Besitzer eines Gartens am Haus sind, können Sie Bioabfälle auch anders verwenden. In einem einfachen Komposter gesammelt, verwandeln sie sich nach etwa einem Jahr in einen organischen Dünger, der ideal für Blumenbeete und Kulturgemüse ist.
Die häufigsten Fehler bei der Mülltrennung
Beobachtungen in Abfallsortier- und Verbrennungsanlagen zeigen, dass wir Müll immer noch nicht richtig trennen können. Je besser die Trennung beim Erzeuger, desto höher ist die Recyclingquote.
Welche Fehler machen wir am häufigsten? Welche Regeln sind bei der Mülltrennung zu Hause besonders zu beachten?
- Papier- und Kunststoffverpackungen sollten vor der Entsorgung genau zusammengedrückt werden, um das Abfallvolumen zu reduzieren.
- Werfen Sie keine Farb- oder Lackdosen, Motorölflaschen, elektrischen Geräte oder Batterien in die gelben Tonnen.
- Windeln, Papierhandtücher und andere Hygieneartikel gelten nicht als Altpapier. Sie sollten wie schmutziges und fettiges Papier in die schwarze Tonne entsorgen.
- In die Behälter für Glas gehören keine Glühbirnen, Spiegelstücke, Fensterscheiben oder hitzebeständiges Glas.
- Die Verpackungen müssen nicht gewaschen werden, sie sollten lediglich frei von Speiseresten sein.
- Bioabfälle sollten nicht in Müllbeuteln aus Kunststoff entsorgt werden.
- Imprägniertes Holz, Speiseöle und tierische Fäkalien sind für braune Tonnen nicht geeignet.
- Arzneimittel sind besonders umweltgefährdend und sollten daher in Apotheken oder Abfallsammelstellen abgegeben werden.
Viele Gemeinden veröffentlichen eigene Ratgeber, in denen erklärt wird, wie Müll richtig getrennt wird und wo Abfälle zu entsorgen sind, die nicht den grundlegenden Sortierkriterien entsprechen. Einige Broschüren enthalten spezifische Hinweise zu örtlichen Trennungsregeln, z.B. zur Reinigung von Verpackungen. Sie erleichtern es allen Haushaltsmitgliedern, sich mit guten Praktiken vertraut zu machen. Fragen Sie in Ihrem Gemeindeamt oder an der Beratungsstelle danach!
Wie trennt man den Hausmüll am effektivsten?
Die Mülltrennung beginnt zu Hause und dort gibt es häufig einen Engpass. Denn wie lassen sich Kunststoffe, Papier, Metalle und Bioabfälle auf einem meist begrenzten Raum effektiv trennen? Kann man fünf separate Abfalleimer organisieren, ohne die Ästhetik des Innenraums zu opfern?
Die beliebteste Lösung sind fertige Abfalleimer-Sets, die in Küchenschränken montiert werden. Ihre Größe und Anzahl sollte sich am verfügbaren Platz, aber auch an den Anteilen der einzelnen Abfallarten im Haus orientieren. Sie sind zwar ordentlich und kompakt, aber leider nicht billig und ihre Anordnung entspricht möglicherweise nicht den individuellen Familienbedürfnissen.
Auch zu Hause können Sie den Müll nach Entstehungsquellen oder Alltagstauglichkeit trennen. Der Papierkorb steht dann im Arbeits- oder Kinderzimmer, der Bioabfallbehälter unter der Spüle und das Glas kann in der Dielengarderobe oder Garage gesammelt werden. In der Regel werden Haushaltsabfälle, Kunststoffe und Bioabfälle aufgrund der Geruchsgefahr am häufigsten entsorgt.
Warum lohnt es sich, Müll zu trennen?
Mülltrennung wird immer noch als lästig empfunden. Auch glaubt nicht jeder an deren Sinnhaftigkeit und verweist auf die Gedankenlosigkeit von Menschen, die Mülleimer verwechseln oder auf die angebliche Praxis, dass alle Abfälle zusammen zermahlen werden. Diese Mythen und Ausreden sind jedoch keine Entschuldigung.
Die Rechnung ist einfach. Je weniger Sie trennen, desto mehr gemischte Abfälle produzieren Sie, die auf Deponien landen. Bei ihrer langsamen Zersetzung werden gefährliche Gase frei und unerwünschte chemische Verbindungen dringen in Böden und Oberflächengewässer ein. Die Folgen können nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für die menschliche Gesundheit katastrophal sein.
Wenn Sie den Müll zu Hause trennen, schützen Sie aktiv die lokale Gemeinschaft und die Umwelt!